Abenteuerreisen mit der Bahn – Teil 2: Happy End?

Anfang August hatte ich über mein Reiseabenteuer mit der allseits unbeliebten Deutschen Bahn berichtet. Mein gebuchter ICE fiel damals aus; ein ersatzweise eingesetzter IC kam nicht nur mit über 100 Minuten Verspätung an, sondern beraubte mich auch noch meiner Sitzplatzreservierung, weshalb ich in dem völlig überfüllten Zug die gesamte 2-stündige Fahrt neben der duftenden Toilette stehen durfte. Bereits am 23. August bekam ich per Post die Antwort auf mein damals ausgefülltes Fahrgastrechteformular. Drei Wochen Bearbeitungszeit ist eigentlich gar kein schlechter Wert. Doch die DB schafft es erneut, dieses gute Bild schnell wieder zu zerstören,

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Zunächst fällt auf: Die DB hat offenbar genug Geld. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum unnötigerweise 58 Cent Porto sowie zwei Seiten feinstes Tropenpapier geopfert werden, um mir lediglich mitzuteilen, dass mir vor wenigen Tagen Geld überwiesen wurde. Das hatte ich ohnehin bereits beim Blick auf den Kontoauszug festgestellt. Sicherlich gibt es einige Bahnkunden, die sich über eine solche „Servicemitteilung“ freuen. Ich persönlich finde sie schlichtweg überflüssig. Mir hätte jedenfalls eine Email ausgereicht. Wozu gebe ich diese sonst im Fahrgastrechteformular als Kontaktmöglichkeit an? Zwei Seiten Papier sowie das Porto hätten so gespart werden können. Sei’s drum.

Viel interessanter ist jedoch der Inhalt. Wegen der 104-minütigen Verspätung erhielt ich 25% des Fahrpreises zurück. Danebe wurden mir jedoch ebenfalls 4 Euro für die nicht geleistete Reservierung erstattet. Das macht mich nachdenklich. Hatte ich diese nicht bereits im Servicecenter bar ausgezahlt bekommen, mit der Begründung, dies Reservierungserstattung laufe „unabhängig von den Fahrgastrechten“? Nun habe ich also zweimal meine Reservierungskosten erstattet bekommen. Das wäre eigentlich ein Grund zur Freude, hätte ich nicht gleichzeitig feststellen müssen, dass der Aufpreis für den ICE, obwohl ich tatsächlich später IC fahren musste, nicht erstattet wurde. Insofern gleicht es sich hier fast wieder aus. Eine beeindruckende Leistung der Deutschen Bahn, dass nicht einmal die Erstattung fehlerfrei abläuft. Entertainment? Kann die Deutsche Bahn!

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