Bald ist es geschafft! Nach den beiden Teilnehmerchecks zum ersten sowie zum zweiten Halbfinale wird dieser Beitrag dann hoffentlich den Abschluss zum Eurovision Song Contest 2013 darstellen.
Dänemark, der Ukraine, Holland, Island sowie Norwegen hatte ich bei meinem persönlichen Teilnehmercheck die größten Chancen für das Finale eingeräumt. Diese Finaleinzüge sind insofern wenig überraschend und durchaus verdient. Ebenso war aber auch zu befürchten, dass die Zuschauer auf die russische Weltverbesserungsballade reinfallen sowie den schrägen Beitrag des rumänischen Kastraten mit dem Finaleinzug würdigen. Beruhigend hingegen, dass Mazedonien ausgeschieden ist. Andernfalls hätte ich wirklich am Publikum zweifeln müssen. Ein wenig schade finde ich es für den Siegel-Song aus San Marino. Da sind deutlich schlechtere Beiträge noch im Rennen verblieben.
Bleibt jetzt eigentlich nur noch ein kurzer Blick auf die sowieso gesetzten „Big Five“, zu denen auch Deutschland zählt. Und natürlich auf den Gastgeber und Titelverteidiger Schweden:
Deutschland
Wie bereits zum nationalen Vorentscheid geschrieben, ist „Glorious“ vom typischen Cascada-Sound geprägt. Die Diskussion, ob es sich hierbei um ein Plagiat des Vorjahressiegers „Euphoria“ handelt, ist mir etwas zu albern. Songs deines gleichen Genres haben zwangsläufig Gemeinsamkeiten. Man sollte es bei dem musikwissenschaftlichen Gutachten belassen, welches der NDR in Auftrag gegeben hat, und das zu dem Ergebnis kommt, dass Glorious KEIN Plagiat von Euphoria ist. Punkt. Ohnehin ist der Song nur die halbe Miete. Nathalie Horler hat eine tolle Stimme und wir dürfen eine interessante Bühnenshow erwarten. Der Refrain ist einprägsam und um mich mal selbst zu zitieren: „Vermutlich ist Glorious auch einer der modernsten Songs des Wettbewerbs und dürfte sich auch international sehr gut behaupten“. Gerade angesichts der schwachen Konkurrenz sollte eine Top10-Platzierung locker drin sein.
Italien
Marco Mengoni ist X-Factor-Gewinner und in Italien dementsprechend erfolgreich. Seiner Liebesballade „L’essenziale“ kann ich persönlich aber nicht viel abgewinnen. Gut gesungen, leider superlangweilig und daher unbrauchbar für den ESC.
England
Da das Königreich ja bereits im Vorjahr mit dem altgedienten Superstar Engelbert so unglaublich erfolgreich war (/ironieoff), dachten sich die Verantwortlichen wohl, es in diesem Jahr noch einmal auf diese Weise zu versuchen. Dank „It’s A Heartache“ oder „Total Eclipse Of The Heart“ darf sich Bonnie Tyler zurecht als Superstar bezeichnen. Die Zeiten sind aber vorbei. Ihr Song „Believe in me“ hat nicht ansatzweise das Potential dieser Welthits. Auch dieses Jahr wird England wieder untergehen.
Spanien
Erinnert der Anfang musikalisch noch an eine Szene aus Gladiator zu der man Enya zu hören glaubt, steigert sich „Contigo hasta el final“ von El Sueno de Morfeo (ESDM) immer mehr zu einem wirklich schönen Beitrag. „Pop-Folk-Rock mit keltischen Elementen“ habe ich dazu gelesen. Damit ist wohl der Dudelsack gemeint. Der Refrain ist wirklich kraftvoll. Die Stimme der Sängerin ist es nicht immer. Das könnte der Schwachpunkt sein. Ansonsten laufen die Spanier meines Erachtens aber mit einem der besten Songs im Wettbewerb auf.
Frankreich
Bei Israel konnte man bereits sehen, dass es im ESC nicht ausreicht, eine nationale Castingshow gewonnen zu haben. Für Frankreichs Amandine Bourgeois ist also auch der Song entscheidend! „L’enfer et moi“ ist kein üblicher französischer Chanson. Wirklich rockig ist es aber auch nicht. Es hört sich auf jeden Fall geheimnisvoll an. Bourgeois Stimme klingt zwar großartig, doch der Song ist dermaßen ungeeignet und langweilig für den ESC, dass mich schon eine Top10-Platzierung überraschen würde.
Schweden
Robin Stjernberg will in die Fußstapfen von Loreen treten. Verdammt schwierig. Dass auch er mal fast eine Gesangscastingshow gewonnen hätte, höre ich nicht heraus. Der größte Sänger ist er wirklich nicht. „You“ ist aber von der Sorte „Werbesong“. Das ist gefährlich, weil diese Titel richtig gut ankommen. Zudem scheint ihm Schweden bzw. die Schwedinnen bereits zu Füßen zu liegen. Eine Titelverteidigung wird es damit sicherlich nicht geben. Eine Top10-Platzierung ist aber wohl drin.
Und wer gewinnt den ESC 2013 nun?
Vor allem wegen der Ostländer ist dies immer schwierig zu sagen. Skandinavien ist dieses Jahr aber unglaublich stark. Dänemark wird daher mit Sicherheit in die Top 3 kommen. Vermutlich sogar den Sieg holen. Island würde ich den Sieg aber auch gönnen. Cascada rechne ich ebenfalls gute Chancen ein. Die Ukraine ist mit ihrem Disneysong ebenso eine Top10-Anwärterin. Unter den vielen Balladen hat vermutlich Russland oder Georgien am Ende die Nase vorn. Das könnte sogar ganz knapp für die Top10 reichen. Die Klamaukgruppe um Griechenland und Rumänien wird sich hoffentlich nur irgendwo im Mittelfeld platzieren können.
Ich wage daher mal folgende Prognose:
1. Dänemark
2. Island
3. Norwegen
4. Schweden
5. Deutschland
6. Ukraine
7. Spanien
8. Holland
9. Russland
10. Georgien
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11. Irland
12. Belgien
13. Finnland
14. Griechenland
15. Rumänien
16. Italien
17. England
18. Frankreich
19. Moldau
20. Litauen
21. Estland
22. Weißrussland
23. Ungarn
24. Aserbaidschan
25. Armenien
26. Malta
Ich bin gespannt.